Safari im Krüger-Nationalpark
The Big Five
Johannes Klaus reist in den Garten Eden Südafrikas, den Krüger Nationalpark. Doch dies ist nicht das Paradies. Denn der Mensch ist ein wildes, tödliches Tier.
Ein Flottenschiff aus dem Britischen Empire. Ein Kapitän, der Karaoke singt. Geister im Morgengrauen.
Martin Schacht und Ken Schluchtmann befahren den Ayeyarwady von Nord nach Süd, bis nach Mandalay.
Wie kein anderes Land beherrscht Burma das Kunststück, entweder staubig zu sein oder matschig. Manchmal sogar beides gleichzeitig. Völlig unvermittelt wechselt das Erdreich zwischen den beiden Aggregatzuständen, unabhängig von Regen- oder Trockenzeit, Norden oder Süden, Stadt oder Land. Es ist die Wiedergeburt von Staub aus Schlamm aus Staub, ein Samsara des Schmutzes. Denn bei Kontakt mit Wasser verwandelt sich der Staub augenblicklich in einen zähen Schlamm, der zudem eine stark rot färbende Eigenschaft besitzt.
Anhand der Farbe deiner Schuhe und Füße kann man erkennen, ob Du in Burma gewesen bist.
„When you’re in Rome, do as the romans do“, sagt das Sprichwort, und die Burmesen tragen zu jeder Gelegenheit Latschen, selbst zum Galadinner. Als Europäer jedoch fühlt man sich damit manchmal nackt. Oder du hast Angst, dir die Zehen zu stoßen, nicht ganz unberechtigt in einem Land voller Schlaglöcher und offener Abwasserkanäle, in die du schnell achtlos hineinstolperst. Und im Winter ist es kalt. Im Norden Burmas gehen die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt zurück. Kein Klima für Flipflops.
Unsere Reise in den Norden Burmas, um dort einen Dampfer zurück nach Mandalay zu besteigen, wird die letzte sein für ein Paar marineblaue Prada-Slipper, die mir über fünf Jahre gute Dienste geleistet haben, sich aber inzwischen in einem fortgeschrittenen Zustand der Auflösung befinden. Mandalay, Ausgangs- und Zielpunkt unserer Reise, ist eine der staubigsten Städte der Welt, eine absolut tödliche Umgebung für Schuhe, zumal für solche aus Wildleder… aber erst einmal soll es in die Berge gehen.
Die berühmte Gokteik-Eisenbahnbrücke ist ein waghalsiges Konstruktionswunder. Und eine Bahnfahrt eine Prêt-à-Porter-Show der burmesischen Art.
Unbedingt wollen wir die Brücke überqueren, die jahrzehntelang für Ausländer gesperrt war und auf der – weil strategisches Bauwerk – Fotoverbot herrschte. Der 1900 fertiggestellte Viadukt, einst die zweithöchste Brücke der Welt, ist 700 Meter lang und hat mehr als hundert Jahre fast ohne Wartung überstanden. Eine neue Brücke, welche die Regierung vor ein paar Jahren durch das Tal bauen ließ, wurde prompt in der ersten Regenzeit weggeschwemmt, ihre Überreste lassen sich bei der Fahrt über die alte Brücke von oben bewundern.
Interessant in Burma ist die Prozedur des Fahrkartenkaufs. Als Ausländer benötigt man dafür einen Reisepass, dessen Nummer penibel in allerlei Listen und Bücher übertragen wird. Wie früher das ganze Land, so erinnert heute zumindest noch die Bürokratie an eine tropische DDR. Zugfahren selbst ist unschlagbar billig und ein Erlebnis, besonders in der 2. Klasse, die dem Wort „Holzklasse“ seine ganz reale Bedeutung zurückgibt. Hier sitzen die Einheimischen, gern im Schneidersitz, auf den Bänken, mit Taschen aller Art voller Waren für ihre Dörfer.
Noch vor der Abfahrt und an jedem Halt drängen Männer und Frauen, die riesige Tabletts auf dem Kopf balancieren, durch die Gänge, um alle mögliche Snacks zu verkaufen. Die kleinen Wachteleier, abgepackt in Plastiktüten, sind wirklich lecker, man bekommt sie überall. Dabei habe ich in Burma noch nie eine Wachtel gesehen. Irgendwo muss es riesige, geheime Wachtelfarmen geben.
Der Zug bietet ausgiebig Gelegenheit, die burmesische Wintermode zu studieren, die einen ganz eigenen Chic besitzt, der rein gar nichts mit unseren westlichen Stilvorstellungen zu tun hat. Burmesinnen sind Meisterinnen im Mustermix und auch der Farbgeschmack ist ein völlig anderer, gern werden matte Pastellfarben der Fünfziger Jahre mit traditionellen Mustern kombiniert. Zum Longyi tragen sie gern mehrere Lagen Oberbekleidung, eine Mütze in Comictierform und ein farblich abgestimmtes Kind im Arm. Dazu Trachtenteile der entsprechenden Bergvölker, denen die Trägerinnen angehören, und individuelle Muster im Gesicht, die mit Thanaka-Paste gemalt werden. Handtuchartige, karierte Stoffe mit Fransen werden manchmal noch zum Turban um den Kopf geschlungen – alles in allem ein Ethno-Asia-meets-Comic-Look, der auch in westlichen Großstädten gut funktionieren könnte.
Nach etwa zwei Stunden Geruckel – die Waggons des Zuges sind ein Geschenk aus Nordkorea, das bis vor nicht allzu langer Zeit das einzige Land war, das freundschaftliche Beziehungen zu Burma pflegte –, kriecht und ächzt der Zug in einer langgezogenen Linkskurve auf den Viadukt zu, und der Blick wird frei auf die Schlucht.
Bevor er sie überquert, stoppt der Zug ein paar Minuten, als ob er Luftholen müsse. Dann fährt er wieder, nicht schneller als im Schritttempo.
Man will der altersschwachen Konstruktion nicht zu viel zumuten, und tatsächlich: Die Brücke ist einspurig und so schmal, dass man aus dem Fenster direkt in einen dreihundert Meter tiefen Abgrund schaut.
Ich muss daran denken, dass ein Einheimischer mir einmal erzählte, dass die Brücke alle fünf Jahre von Dorfbewohnern gestrichen wird, die dafür zehn Dollar pro Tag bekommen. Ein gutbezahlter und gesuchter Job hier.
An der Station nach dem Gokteik steigen wir wieder aus, aber auf den Zug zurück wollen wir nicht warten. Taxis gibt es nicht, Busse auch nicht, doch ein freundlicher Bahnwärter bringt uns einen nach dem anderen mit dem Moped an die Hauptstraße und hält einen Pickup für uns an. Nach fast vier Stunden über Serpentinen und Staubstraßen sind wir zurück in Pyin Oo Lwin und genehmigen uns in dem netten Golden Triangle Café an der Hauptstraße einen erstaunlich guten Cappuccino und ein Stück Torte.
* * *
Buddha ist uns wohlgesonnen: Wir dürfen nach Bhamo fliegen. Aktuell kein Sperrgebiet, wollen wir hier unseren Dampfer nach Mandalay besteigen.
Tatsächlich lässt sich Burma bestens bereisen, auch wenn es auf den ersten Blick kein Verkehrsmittel gibt – solange man kein Problem damit hat, auch mal auf einem Pickup oder Ochsenkarren mitzufahren. Und wenn es nicht wichtig ist, einen Tag früher oder später irgendwo anzukommen. Irgendwas geht immer für eine Handvoll Kyat, wenn du dich ein bisschen entschleunigst. Nur bei Flügen sollte man sich nicht auf den Zufall verlassen. Mein letzter Versuch, den Ayeyarwady mit dem Boot herunterzufahren, war schlicht daran gescheitert, dass ich keine zwei Wochen auf einen Inlandflug warten konnte, der mich in die Stadt Bhamo im nördlichen Kachin-Staat hätte bringen sollen.
Außerdem waren die Informationen damals widersprüchlich, ob Ausländer überhaupt mit dem lokalen Boot weiterfahren durften oder ob man Myitkyina und Bhamo nur mit dem Flugzeug besuchen kann. Eine Weiterreise von dort aus über Land ist aber in jedem Falle verboten oder an eine Sondergenehmigung gebunden, da sich Rebellen mal wieder Scharmützel mit der Armee liefern. Seit sich Myanmar plötzlich so gut mit den USA versteht, werden die Kachin-Rebellen nämlich mit Geld und Waffen von den Chinesen unterstützt.
Diesmal haben wir im Vorfeld Flugtickets nach Bhamo ergattert, von wo uns ein Boot in drei Tagen nach Mandalay bringen soll. Bhamo selbst erweist sich als angenehme Überraschung, nicht zuletzt dank eines Guides, den wir gebucht haben. Generell ist ein Guide immer dann von Vorteil, wenn man wenig Zeit hat und es auf den ersten Blick keine besonderen Sensationen vor Ort gibt (abgesehen von einer farbenprächtige Ordinationsfeier für Kinder-Mönche, die unseren Weg kreuzt). Schließlich kennen Guides sich aus. Unser Guide Sein Win, ein rüstiger Endsechziger, ist eine lokale Berühmtheit.
In 40 Jahren Heimarbeit hat er in seinem Vorgarten einen funktionstüchtigen Helikopter gebastelt.
Dieser ist die eine Attraktion Bhamos und hebt nur deshalb nicht ab, weil Sein Win das Geld für den passenden Motor fehlt.
Die andere ist Bhamos bekannteste Sehenswürdigkeit, die längste Bambusbrücke der Welt. Das hatte mich von der Idee her so gar nicht begeistert. Brücken sind das letzte, wenn mir nichts anderes mehr einfällt, auch die berühmte U-Bein-Brücke bei Mandalay ist für mich nicht mehr als ein abgedroschenes Fotomotiv mit vermüllten Dörfern zu beiden Enden, und die spannendste Brücke des Landes, nämlich den Gokteik, haben wir ja gerade hinter uns. Im Hotel „Friendship“ funktioniert zur Abwechslung das Internet, vermutlich dank eines ganzen Stockwerks voller Uno-Mitarbeiter, die in weißen, blitzblanken Geländewagen durch die Stadt cruisen. Aber auch das Internet weiß außer der Bambusbrücke nichts zu empfehlen. Also gut.
Wir erreichen die Brücke kurz vor Sonnenuntergang. Und wieder bin ich angenehm überrascht: Gar nicht so schlecht für eine Brücke.
Menschen, Mopeds, Fahrräder und Ziegen überqueren das fünfhundert Meter lange, fragile Bauwerk, das jedes Jahr in der Regenzeit vom Strom weggeschwemmt wird.
In der ersten Dezember-Woche wird, je nach Mondstand, die Brücke von den Männern der umliegenden Dörfer wieder aufgebaut. Die Fertigstellung wird mit einem mehrtägigen Fest gefeiert.
Am Morgen kurz nach Sonnenaufgang ist die Stimmung auf dem Markt am Flussufer wie verwunschen. Zu kaufen gibt es zwar nur Obst und Gemüse und vollkommen sinnlosen chinesischen Plunder, der über die nahe Grenze kommt, doch das Morgenlicht verwandelt alles in ganz großes Kino.
* * *
Wir gehen an Bord, doch unser Schiff legt nicht ab. Burma-Hip-Hop, Ehekrisen und Grand Royal Whisky bis zum Morgengrauen. Und dann erscheinen die Geister.
„Bus?“ fragen meine Begleiter gelegentlich an der Rezeption.
„Coming.“
Ich glaube, das Geheimnis des Reisens in Asien besteht darin, dass du den Menschen das Gefühl gibst, in ihrer Obhut zu sein. Dann nehmen sie die Verantwortung an und kümmern sich. Heute vergisst der Bus uns zwar, aber auch das ist kein Problem.
„Coming back“ meint die Frau an der Rezeption und drückt uns Fresspakete in die Hand. Vermutlich ahnt sie, was auf uns zukommt.
Der Ayeyarwady ist ein langer, ruhiger und über weite Strecken auch sehr flacher Fluss, der bis zu vierhundert Meter breit wird. Schon immer die wichtigste Lebensader Burmas, sah er an seinen Ufern mächtige Königreiche entstehen und vergehen, von den meisten sind nur Ruinen und goldglänzende Stupas auf den Hügeln geblieben. Hier besetzt der Glaube die Berge. Gespeist vom Schmelzwasser des Himalayas und den Regengüssen des Monsuns schiebt sich der Strom träge durch die Mitte Burmas, bis er sich nach über zweitausend Kilometern im Delta bei Yangon verliert. Dort befindet sich das einst größte Reisanbaugebiet der Welt, neben Teak und Bodenschätzen einer der Gründe, die Burma für das britische Empire so begehrenswert machte.
Für die Briten war der Ayeyarwady – oder Irrawaddy, wie man ihn damals nannte –, die Straße nach Mandalay, die sie ihre Flotte hinaufschickten, um das Land zu erobern.
Später wurde der Fluss die Heimat der legendären Irrawaddy Flottila, der größten Binnenflotte der Welt, die ihr Ende in den Wirren des Zweiten Weltkriegs fand. Mehr als zweihundert Schiffe wurden bei Katha versenkt, um zu verhindern, dass sie den Japanern in die Hände fielen. Der ehemalige Geschäftssitz der Irrawaddy Flottilla Company in Yangons Pansodan Road ist mit seiner dorischen Säulenfassade immer noch eines der prächtigsten Gebäude der ehemaligen Hauptstadt. Reste der Flotte versehen auch fast siebzig Jahre nach Ende des Krieges noch ihren Dienst auf den Flüssen Burmas. So wie der dreistöckige Dampfer, der uns nach Mandalay bringen soll.
Unser Seelenverkäufer hat schon einiges erlebt.
Irgendwann kam zwar unser Bus, aber die Abfahrt unseres Schiffes verschiebt sich trotzdem locker um einen Tag, einen halben sitzen wir auf kleinen Hockern am Ufer im Staub. Kein Grund zur Panik, man bringt uns kalte und warme Getränke, und wir haben die Fresspakete.
Die Passagiere ohne Kabine fahren in die Stadt und in das Hotel „Friendship“ zurück. Wir hingegen können jetzt einchecken. Eine dünne Schaumstoffmatratze, ein Bullauge, ein Stuhl, eine nackte Glühbirne – die Kabine ist eine ehrliche Sache. Die Schublade mit der riesigen Kakerlake im Nachttisch wird für immer mit Gaffa-Tape verschlossen.
Im letzten Licht der untergehenden Sonne werfen Träger Säcke über ihre Schultern, als seien die fünfzig Kilo Reis darin gar nichts. Braun gebrannt, mit freiem Oberkörper, sehnig und barfuß balancieren sie über die schmalen Planken und versenken ihre Last im Bauch des Schiffes. Kaum ist einer der ratternden Pickups entladen, kommt der nächste.
Bei Flutlicht geht das so weiter bis zum Morgengrauen, untermalt von ohrenbetäubendem Burma-Hip-Hop, der aus mannshohen Boxen am Ufer scheppert. Wer nicht gerade schleppt, hockt im Staub und trinkt Mandalay-Bier – für zehn Kronenkorken bekommt man ein Werbe-T-Shirt –, oder vertreibt sich die Zeit mit Karaoke, einer vielstimmigen Kakophonie, die so gar nicht zu der sternklaren Nacht passen will. Aber die Burmesen sind nicht anders als die anderen Asiaten: Sie mögen es laut.
Lärm vertreibt die Geister.
Die erscheinen dann im Morgengrauen. Wir sitzen mit einer Flasche Grand Royal Whisky auf der dem Ufer und dem Lärm abgewandten Seite unseres Dampfers und blicken auf eine sich verdichtende weiße Wand. Nebelschwaden erheben sich aus dem Wasser, bis man kaum mehr die Hand vor Augen sieht. Der Schatten, ein großer Vogel? Das Plätschern, ein Ruderboot? Das Dröhnen der Musik und der Generatoren sind hier nur ein Echo, und das abgestellte Glas auf der Reling scheppert ein wenig im Rhythmus.
Die Mannschaft hat sich mit ein paar Flaschen Whisky und einem Blecheimer voller Eiswürfel in einer Kabine eingeschlossen und macht Karaoke. Die Frau des Kapitäns versucht mit einem Dietrich die Tür zu öffnen. Sie kann es offenbar nicht leiden, wenn die Männer trinken. Stumm und verbissen werkelt sie fast eine Stunde an dem Schloss, unsere Anwesenheit scheint sie dabei nicht zu stören. Schließlich fliegt die Tür auf, und nach einem lautstarken Wortgefecht fliegen in hohem Bogen Flaschen in Wasser. Die Party ist vorbei.
Ein hölzernes Fischerboot verschwindet im Nebel und setzt zu einer Sandbank über. Auf diesen temporären Inseln leben während der Trockenzeit ganze Familien, die Kies aus dem Flussbett schürfen, den sie an Baufirmen verkaufen.
Denn so breit und mächtig der Ayeyarwady ist, so flach ist er acht Monate des Jahres auf dem größten Teil seines Verlaufes. Sandbänke und Felsen sind tückisch für die Schifffahrt, die für die meisten Waren und Passagiere immer noch das einzige Verkehrsmittel durch das Land darstellt. Erst, als die Sonne den Dunst auflöst, kann unser Schiff am Morgen ablegen. Am Bug stochern zwei Männer mit langen Bambusstangen im Schlamm, um den Wasserstand zu kontrollieren. Bei einsfünfzig ist Schluss. Soviel brauchen die Frachter und Fähren mindestens unter dem Kiel.
Wenn das Boot trotzdem auf Grund läuft, manövriert es einfach solange vor und zurück, bis es ein paar hundert Meter weiter geht. Nur die Flöße aus Teakstämmen oder Bambus kommen mit noch weniger Wasser aus und treiben im Schritttempo Richtung Süden.
* * *
Drei Tage bis Mandalay. Auf dem Fluss kommt uns die Zeit abhanden. Aber warum sollte man sich auch beeilen?
Irgendwann kommt man eben an. Irgendwo, und wenn es auf dem Fluss nicht weiter geht, dann mit irgendeinem Gefährt. Da habe ich keine Sorge. Das Phlegma ergreift ganz schnell Besitz von mir, und die Landschaft zieht vorbei wie ein Film: Pagoden, Klippen, Wasser, auffliegende Reiher. Buddhas Botschaft scheppert aus den Lautsprechern eines entgegenkommenden Schiffes. Zum Glück muss ich mich nicht groß bewegen.
„On the road to Mandalay, where the flying fishes play…“
Vielleicht meinte Rudyard Kipling in seinem berühmten Gedicht die seltenen Ayeyarwady-Delphine, die den lokalen Fischern angeblich gegen eine Umsatzbeteiligung beim Fischen helfen. Als tatsächlich jemand „Dolphin!“ ruft, habe ich das Tier natürlich verpasst. Abgetaucht in die unergründlich schlammigen Fluten.
Wie vor Jahrhunderten waschen Frauen am Ufer ihre Wäsche, spielen nackte Kinder im Schlamm, verlieren sich Hütten unter den großen Bäumen am Ufer. Nur, wenn das Schiff anlegt, bricht Hektik aus. Frauen mit Körben voller Lunchboxen, Snacks und Getränke springen an Bord, Hände voller Obst strecken sich den Reisenden entgegen, Kinder winken, undefinierbare Säcke und Kisten werden von oder an Bord getragen. Vom Landungssteg in den Alltag sind es nur ein paar Schritte. Ein Kloster, eine kleine Schule und ein Laden, wenn man Glück hat, so sind alle diese Orte am Fluss. Staubfarbene Hunde dösen im Schatten. Wer etwas zu erledigen hatte, drängt sich rasch wieder auf das Schiff. Bis das nächste kommt, kann es dauern. Der Ort liegt schon beim Ablegen wieder wie ausgestorben da.
Meine Schuhe halten sich ganz gut, sie sind jetzt zweifarbig. Der rote Staub hat sich in den Nähten und Falten abgesetzt, ein interessanter modischer Farbverlauf. Außerdem haben sie einen Wasserrand, da auf der Bordtoilette immer ein paar Zentimeter hoch Wasser steht und ständig nachläuft, gespeist aus der Druckspülung, die wie eine Sprinkleranlage vor sich hin sprüht. Immerhin ist es sauberes Wasser. Es gibt ein paar Holzklötze, auf denen man balancieren kann, wenn man trockenen Fußes auf das Hockklo will. An Duschen ist natürlich nicht zu denken, und auch auf weitere Waschungen an einer Tonne verzichte ich.
Im offenen Unterdeck gibt es eine Art Restaurant mit offenem Feuer und einem großen verbeulten Topf, in dem Reis gekocht wird. Ansonsten im Sortiment: Bier, Whisky, Cracker und unglaublich süßer Coffee-3-in-1-Mix. Die Verkäuferinnen schlafen, dick eingemummelt in chinesische Plüschdecken mit Blumenmuster, hinter ihrem Tresen oder um den Herd.
Die einheimischen Gäste – und ein deutsches Paar von dem Best-Ager-Blog „Silverpacker“ – lagern auf dem Zwischendeck. Auf dem Metallboden sind nummerierte Schlafplätze eingezeichnet, morgens ist das Deck kalt, feucht und rutschig vom Tau. Die Silverpacker wissen einfach alles und verfügen über sich selbstaufblasende Iso-Matten, allerlei Funktionswäsche und vermutlich auch über Nachtsichtgeräte und mobile Wasseraufbereitungsanlagen.
Ich finde unsere Bekanntschaft ausgesprochen informativ und schöpfe Informationen über entlegene Gegenden dieser Welt ab, die selbst zu recherchieren eine Ewigkeit dauern würde.
Wenn jetzt der Krieg ausbräche, würde ich mich sofort den beiden anschließen und meine Mitreisenden ihrem Schicksal überlassen.
Mein Fotograf Ken scheint das zu spüren. Ihm sind sie ein Dorn im Auge. „Ein einziger Europäer macht das Bild kaputt“, pflegt er zu sagen, und prinzipiell hasst er jeden, der nicht in sein Bild passt. Er atmet auf, als die Silverpacker in Katha, wo einst George Orwell als Offizier in der englischen Armee diente, mitten in der Nacht (dank der Verspätung) und ohne ein gebuchtes Hotel von Bord gehen. Man muss sich um sie keine Sorgen machen.
Die anderen Passagiere passen perfekt ins Szenario, wir haben ihnen Spitznamen verpasst: „der Spion“, „der General“ und „der Irre“. Man weiß nicht, ob sich „der Spion“ nur wichtig macht, aber vor ein paar Jahren noch hätte ich geschworen, die Regierung habe ihn zur Überwachung auf uns angesetzt. Er kaut Betel und trinkt schon am Vormittag, von der Haltung her ist er ein mageres Fragezeichen mit krallenartigen Füßen. Er spricht überraschend gut Englisch, und Ken, der sich auf Kontaktaufnahme eingelassen hat, wird ihn nicht mehr los. Er wird von ihm und einer Gruppe von Männern genötigt, eine Flasche Grand Royal Whisky auszugeben. Ich hingegen verschanze mich hinter Buch und Sonnenbrille auf dem Oberdeck. Drei Tage das Geschwafel angetrunkener Locals halte ich nicht durch. Man grüßt mich respektvoll, wegen des Buches gelte ich als gelehrt.
Eher interessieren mich die beiden Soldaten. „Der General“ ist ein sonnenverbrannter, etwa einsfünzig im Quadrat großer Nepali, der seine Augen überall hat. Er begleitet einen jüngeren, stummen Soldaten, der mit aufgerissenen Augen ins Nichts starrt, als habe er schreckliche Visionen.
Er lässt sich nur von Kens Kamera aus seinem katatonischen Zustand locken.
Als ihm Ken auch seine Kopfhörer leiht, ist er für Minuten völlig entrückt.
Wir bekommen heraus, dass „der Irre“ bei einem Gefecht einen Knacks erlitten habe und dass „der General“ ihn zur psychologischen Behandlung nach Mandalay bringe. „Der General“ wirkt wie ein knuddeliger Teddy in Uniform mit Pistole am Gürtel, ist aber jemand, mit dem man rechnen muss. Im Dunklen und auf der falschen Seite möchte man ihm nicht begegnen. Wir malen uns aus, was „den Irren“ traumatisiert haben könnte, irgendwas mit den Rebellen sicher, ganze Dörfer sollen ja letztens wieder abgefackelt worden sein, aber so genau wollen wir es auch nicht wissen. Und da ist es wieder, dieses Gefühl, das mich an Burma schon immer fasziniert hat: Du kannst eine Situation und ihre Akteure manchmal einfach nicht einschätzen.
Vielleicht ist alles ganz harmlos, vielleicht aber auch nicht.
Nach anfänglicher Fahrt durch spektakuläre Schluchten wird der Fluss immer breiter und langsamer, es wird wärmer und an Bord breitet sich Routine aus. Man nickt sich zu oder wechselt ein paar Worte mit „dem Spion“ oder „dem General“. Die Schnapskumpel von Ken füttern uns mit Pistazien, die sie beim Anlegen in einem auf der Karte nicht verzeichneten Dorf in großen Mengen gekauft haben. Das ganze Deck ist voller Schalen.
Bald wird der Wind sie weggeweht haben.
Bis jetzt haben wir 18 Stunden Verspätung, einen Tag habe ich als Puffer eingeplant. Aber dann geht alles plötzlich ganz schnell. Eine letzte Brücke und dann, hinter einer Flussbiegung, liegt Mandalay. Wir legen irgendwo am Ufer an, warum nicht an dem Steg weiß der Himmel, und balancieren auf Planken ans Ufer. Ein letzter Aufstieg über die feucht-schlammige Böschung, dann stehen wir wieder im Staub, freudig erwartet von einer Horde Rikscha-Fahrer.
Natürlich haben wir unseren Flug nach Bangkok gerade verpasst, vielleicht um eine Stunde, aber was soll’s. Wenn man sich aufregt, wird es auch nicht besser. Ein paar Meter weiter steht ein Stupa. Ich stelle meine Tasche auf den Absatz, krame darin herum und hole meine Flipflops heraus.
Fast tun sie mir Leid, meine treuen Schuhe, wie sie da stehen, so allein, und ich werfe einen letzten Blick zurück, als die Rikscha anfährt. Macht’s gut, denke ich. Irgendjemandem werdet ihr schon gefallen.
* * *
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Stephan Orth kann es einfach nicht lassen. Nach dem Iran bereist er nun Russland als Couchsurfer. Wie erlebt man dieses riesige, seltsam unbekannte Land, wenn man es aus den Augen der Russen betrachtet?
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Leserpost
Schreib uns, was Du denkst!
Markus on 26. Januar 2015
Großartig! Danke fürs mitnehmen… jetzt will ich noch dringender dorthin :)
ken on 27. Januar 2015
sehr gerne! es lohnt sich – aber gute schlappen einpacken ;)
Philipp on 26. Januar 2015
Feine Sache! Ganz feine Sache. Liebe Grüße
ken on 27. Januar 2015
vielen dank! es war sehr eindrucksvoll!
May on 26. Januar 2015
A fantastic adventure! Thank you!
ken on 27. Januar 2015
you are welcome! thank you for joining!
Simone on 26. Januar 2015
Diese tagelangen Flussfahrten sind toll. Es ist einfach wunderbar die Landschaft vorbeiziehen zu sehen!
ken on 27. Januar 2015
es war tatsächlich eine der beeindruckendsden schiffsfahrten, die ich erlebt habe. vor allem, weil wir praktisch nur unter einheimischen waren. da lernt man mit händen und füssen zu kommunizieren!
Kristine on 27. Januar 2015
Vielen Dank fürs Mitnehmen auf die Reise!
ken on 27. Januar 2015
es freut uns sehr, dass es dir gefallen hat! viele grüsse!
Susan on 28. Januar 2015
Danke für diesen tollen Bericht!
Die Zugfahrt von Hsipaw nach Pyin Oo Lwin war 2011 auch für uns ein absoluter Traum. Dein Vergleich mit dem Luftholen, bevor der Zug über die Brücke fährt, sehr sehr passend. Ein wunderbares Land mit tollen Menschen, denen wir begegnet sind. Danke fürs Wiedererwachen der Erinnerungen an eine großartige Zeit.
Martin Schacht on 29. Januar 2015
zuerst fand ich pyin oo lwin ein bisschen langweilig, aber ich war jetzt schon ein paar mal da, und ich finde es gewinnt jedes mal…
Claus Vester on 30. Januar 2015
Faszinierend, welche Erinnerungen an eine gemeinsam zurückgelegte Etappe der letztjährigen Burma-Reise aus der Gegenperspektive entstanden. Eine lesenswerte Reportage von einem echten Kenner dieser Region! Toll geschrieben und wunderbare Bilder!
ken on 8. Februar 2015
allerdings hat martin etwas übertrieben, als er schrieb, dass ich euch gehasst habe – korrekt war nur die aussage, dass ein europäer das authentische bild zerstört… ;)
Judith Posner on 31. Januar 2015
Wish I had been there.
ken on 8. Februar 2015
just go for it!
Adele on 31. Januar 2015
Wunderschön! War bestimmt eine tolle Erfahrung. Ich will in den nächsten 1-2 Jahre gerne mal einen ganzen Monat im Heimatland meiner Mama verbringen … <3
ken on 8. Februar 2015
es lohnt – nur schnell, bevor die chinesen das ganze land erobern…
Christian on 2. Februar 2015
Hallo an die Autoren des Blogs. Toll geschrieben und super Bilder… so sollte und muss ein Reiseblog wohl sein…er weckt sofort das Gefühl da sein zu wollen… dahin zu wollen, wegzufahren los zu reisen, ab zu haun…ob mit Schlamm oder ohne.. :-) weiter so… *Ch., 48J.*
ken on 8. Februar 2015
vielen dank für das tolle feedback! es freut uns sehr, wenn wir ein wenig der dortigen atmosphäre transportieren konnten.
Petra on 4. Februar 2015
Danke für den tollen Kurzbericht/Film! Beeindruckend gemacht macht er vor allem große Lust auf eine eigene Reise nach Burma! Vielleicht habe ich ja das große Glück und gewinne die Reise ;-)
ken on 8. Februar 2015
danke ebenfalls! nicht warten, sondern losfahren, bevor alle anderen da waren!
Mandy // Movin'n'Groovin on 8. Februar 2015
Wow, danke für die tollen Bilder und die Geschichte dazu… sehr schön geschrieben, ich notiere Burma auf meine Wunschliste. :)
Wohin verreisen im Februar? - Reiseaufnahmen on 13. Februar 2015
[…] in dieses Land entführen und dich nicht genug davon kriegen lassen. Wenn du gleich dem Link zu dem Storytelling Special von Martin Schacht & Ken Schluchtmann auf Travel Episodes folgst, dann werde ich dich […]
Joni on 15. Februar 2015
überragend! darf ich fragen wie der soundtrack aus dem ersten film-clip heißt? :)
Johannes Klaus on 18. Februar 2015
Hi Joni! Schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=KENqLM8dI98 :)
Rainer Milzkott on 24. Februar 2015
Das habe ich gern gelesen und die Bilder eingesogen. Dass nichts nach Fahrplan läuft, das hat man als Berliner S-Bahnnutzer immerhin auch schon zu ertragen gelernt. Aber dieser Reisebericht macht mir vor allem deutlich, was für ein Luxuswesen ich doch geworden bin: Über so viel Staub und Schlamm würde ich mich permanent aufregen. Keine ordentliche Toilette auf dem Schiff, furchtbar! Womöglich ist der Whisky gepanscht! Und die Beschreibung des Frühstücks…, nein Danke! Aber das ist ja das Schöne an Reiseberichten, die „Er-Fahrung” sesselgerecht aufbereitet zu bekommen.
Max on 4. März 2015
Wundervolle Episode und fast noch schönere Bilder!
Würde das letzte gern als Screensaver und Vorfreude auf meine Südoastasienreise im Sommer nutzen kann es aber leider nicht kopieren, wäre es möglich mir das Bild zuzusenden? Verwende es nur für private Zwecke keine Sorge ;)
william clydesdale on 14. März 2015
Our son and girlfriend are on a holiday and are just now on the way to Mandalay, we did not know much about Burma and have found your article and photos fascinating.
Thank you very much.
Natalie Axten on 24. März 2015
That’s what I call real design and worth the time spent reading, exploring, travelling with you all! Superb job!
Marc on 14. Mai 2015
Oh man! Toll, super. Ich will auch :)
Sorry, für den kurzen Kommentar, aber ich finds einfach nur toll! :)
Danke!
Myanmar country profile | Som2ny News on 23. November 2015
[…] Travel Episodes – Road to Mandalay […]
Dave on 17. Dezember 2015
Bin selbst vor 2 Jahren durch dieses tolle Land gereist und bin seither infiziert.
Habe unglaubich viele und schöne Erfahrungen und Bilder gemacht.
Plane 2016 wieder für 3 Wochen zurück zu kehren.
Euro Photos sind großartig, was für eine Kamera/Objective habt ihr denn benutzt?
LG
Dave
Dave on 17. Dezember 2015
Hier ein paar Fotos von meiner Reise:
https://www.flickr.com/photos/110605943@N04/albums
Arthur Leidig on 17. Dezember 2015
Frage: Kann ich von Madalay über Meiktila-Kalaw-Taunggyi weiter nach
Mong Ping Kengtung nach Mong-Hpayak bis zur Grenze nach Tachilek Mae Sai
Thailand fahren?
Oder wäre es besser ich fahre von Laos über den Mekong hoch bis Tachilek-
Mae Sai, und dann nach Mandalay? Oder handelt es sich hier um eine Scheiß-
idee?
Danke für eine Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Arthur
Michaela on 23. April 2017
Der Bericht ist einfach genial und das Video mit der Gokteik-Eisenbahnbrücke phantastisch. Man glaubt echt gerade im Zug zu sitzen :). Nun vielleicht wird´s ja auch bald was. Myanmar steht schon lange (zuuu lange) auf meiner Reiseziel-Liste!
Howard on 10. Mai 2018
I made exactly the same trip except that I took the train and boat from Mandalay to Bhamo and then the boat all the way back to Mandalay. I stopped off in Kata on the Ayeyarwaddy which is where George Orwell was stationed when he was in the army. His book ‚Burmese Days‘ is worth a read.
And on books about Burma there is a fantastic book (fiction) called ‚The Piano Tuner‘ about a British military guy who has a piano shipped out during his period there – amazing story.
Marc D. on 21. August 2018
Ich war im Winter 2017/18 für 5 Wochen in Myanmar (mit 7 Tagen Overstay) und habe wg. meinem Fernweh, heute endlich diesen schönen Artikel gelesen. Gut finde ich vor allen auch, dass darin vieles so beschrieben wird wie es ist, ohne geschönte Travellerromantik. Mein Weg führte nach 7 Tagen in Yangon mit dem Zug nach Mandalay mit dem letzten Platz im „Sleeper“ der noch zu haben war. Mit Indischer Tablamusik im Restaurantwagen sind wir bei Sonnenuntergang losgefahren. Wirklich, Mandalay ist unglaublich staubig, besonders auf der Strandroad entlang des Irrawaddy, liegt besonders viel Sand.
Auch sind die Entfernungen sehr groß u. man muss aufpassen, nicht in eines der vielen Löcher zu fallen. Ich bin dann mit dem Boot (ca. 10-12 Std.) weiter Richtung Süden nach Bagan (mit riesigen, antiken Pagodenfeld, fantastisch). Dann gings nach 4 Tagen weiter mit dem Kleinbus nach Pyin Oo Lwin und von dort auch mit dem Zug über den Glondike-Viadukt. Auffallend war, das Zugfahrkarten frühestens 2 Tage vor Abfahrt gekauft werden konnten, keinen Tag früher. Dann wieder zurück nach Mandalay u. Yangon mit Silvesterparty rund um die Sule Pagoda. Nach 2 Tagen weiter mit Zug Richtung Süden, Mawlamyine, Ye, Dawei und über Kawthoung weiter nach Thailand. In Myanmar zu reisen ist noch ein echtes Abenteuer, die Guesthouses sind etwas überteuert, das burmesische Essen meistens sehr ölig, Western Breakfast und frisch gebrühter Kaffee sind nur selten zu finden, dafür leckere Früchte u. Essen aus Thailand, China u. Indien. Zugfahrten dauern sehr lange und das Internet über WiFi ist sehr langsam, sofern es überhaupt funktioniert. Habe auch noch nie so oft meinen Pass zeigen müssen wie in Myanmar, glaube aber kaum, dass die Behörden ihr eigenes Bürokratiemonster noch überblicken, denn
alles wird noch auf Papier festgehalten. Der obenst. Reisebericht erinnerte mit an eine TV-Reportage, da ist das Kammerateam 4 Wochen lang, mit der „Myanmar“ den Irrawaddy entlang gefahren, das Schiff ist ein schwimmender „Supermarkt“ mit Marktfrauen, das wochenlang von Dorf zu Dorf fährt. Die Schiffe mit denen auch die Burmesen unterwegs sind, sind auch die einzigen die man sich leisten kann, die anderen, mehrtägigen Bootstouren für Touristen kosten leider um die 5.000-10.000 US-Dollar pro Person. Wunderbares Land mit viel Licht und Schatten, besonders schlimm ist aber das Müllproblem, die Burmesen entsorgen z.B. den gesamten Abfall, aus den offenen Fenstern des fahrenden Zugs.