Es ist schwer zu sagen, welche Persönlichkeitsentwicklungen auf die Reise zurückzuführen sind. Wir wären ja (hoffentlich) in unserer Entwicklung nicht einfach stehengeblieben, wenn wir die letzten eineinhalb Jahre in Deutschland verbracht hätten. Man gewinnt ja „auch so“ stetig an Lebenserfahrung. Auf einer Langzeitreise bewegt man sich allerdings auf einem dafür besonders fruchtbaren Nährboden. Deshalb haben wir in diesem Kapitel ein paar Erkenntnisse zusammengetragen, die nur während dieser Reise möglich waren. Eins vorweg: es gab so viele Erkenntnisse, dass man sie unmöglich alle zusammentragen kann. Je mehr wir reisten, umso größer und umso reicher wurde die Welt. Wir haben vor allem gelernt, dass es noch viel zu lernen für uns gibt.
Die gesellschaftliche Erkenntnis
Endlich normale Probleme
Als Angehörige der westeuropäischen Wohlstandsgesellschaft haben wir in unserem Alltag mit eher abstrakten Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie kann ich die Zahlen im Meeting verantworten? Hol´ ich mir einen Mac oder einen PC? Lohnt sich die Getränkeflat im Fitnessstudio? So ungefähr – grob vereinfacht gesagt.
Auf Reisen ist man gezwungen, sich mit echten, realen Problemen oder Bedrohungen auseinanderzusetzen. Ist mir mein Gegenüber wohlgesonnen? Wie verständige ich mich, wenn keiner meine Sprache spricht?
Wie reagiere ich, wenn mich jemand überfällt? Beißen mich in diesem Bett Wanzen? Man ist oft, vor allem unbewusst, damit beschäftigt, Antworten auf solche Fragen zu finden. Genau an diesem Punkt kommen viele Erkenntnisse zusammen. Zum einen ist es bemerkenswert, wie weit unsere vertraute Gesellschaft zuhause entfernt ist von natürlichen, realen Herausforderungen, die die Menschen anderswo beschäftigen. Man hat Kenntnisse in Excel, jedoch keine Ahnung wie man überlebt, wenn eine Meute aggressiver Straßenhunde auf einen zu rennt.

Zum anderen liegt grundsätzlich viel Aufregung darin, sich auf welche Art auch immer derart ursprünglichen Herausforderungen zu stellen: wenn man unsicher wird, gewisse Situationen schwer „lesen“ kann, weil man in der Kultur fremd ist. Doch hier entstehen genau die Geschichten, die man rückblickend am spannendsten findet, die auch die Intensität einer Reise maßgeblich prägen.
„Wir liefen bereits zwei Stunden durch die Dunkelheit, offensichtlich hatten wir uns verlaufen, als ein Auto dicht an uns heranfuhr. Der Fahrer bot uns an einzusteigen, doch wir konnten schwer einschätzen wie vertrauenswürdig er war.“ So etwas erzählt man sich noch Jahre später. „Wir nahmen die Fähre zur Liberty Island. Die Freiheitsstatue sah beeindruckend aus“ dagegen löst kaum Emotionen aus. Ist es nicht irre, dass die Randnotizen, die vom Scheitern, von Bedrohungen und von Unsicherheit erzählen, spannender sind als jene Erlebnisse, wegen der wir die Reise überhaupt angetreten hatten?
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Die traurige Erkenntnis
In der Fremde ist man selbst der Fremde
Als Reisender bewegt man sich immer in einem Vakuum. Ganz gleich, wie gut die Vorbereitung auf das Reiseland war, wie viel Reiseliteratur vorher studiert wurde, man wird immer als Fremder wahrgenommen und dementsprechend anders behandelt. Das ist auch zunächst mal nicht schlimm und zum Glück wurden wir überall auf der Welt warmherzig und offen empfangen. Letztlich ist jedoch die reifste Erkenntnis, die man nach dem Besuch einer fremden Kultur erlangen kann, oft die der eigenen Unwissenheit. Man kann beobachten, sich unterhalten, sich „ein Bild“ von der Lage machen. Doch bleibt man ein Betrachter von außen und interpretiert lediglich aus dem eigenen Erfahrungsschatz, der eigenen Sozialisation und damit aus der eigenen Beschränktheit heraus. Aussagen wie „Die Menschen hier sind total glücklich, obwohl sie so wenig besitzen“, halte ich für sehr gewagt. Es gibt Ethnologen, die jahrelange Forschungsaufenthalte in fremden Kulturen nahezu ergebnislos abbrachen, da sie als Fremde keinen echten Zugang fanden.
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Die Selbsterkenntnis
Wir mögen Äpfel, Birnen und exotische Früchte
Das Internet ist voll von Reisetypologien. Es scheint, als solle sich jeder irgendwo zuordnen, sobald er aufbricht. Backpacker? Flashpacker? Couchsurfer? Pauschaltourist? Aussteiger? (Digitaler) Nomade? Es gibt Menschen, die lassen sich das Wort „Tourist“ nicht gefallen, sondern sind immer nur Reisende. Ein bisschen verstehe ich das: Natürlich will derjenige, der enormen Aufwand betreibt und an seine eigenen Grenzen geht, um eine fremde Kultur kennenzulernen, nicht mit dem bequemen Pauschaltouristen verglichen werden. Das sind ja auch wirklich Äpfel und Birnen. Allerdings, und das ist eine entscheidende Erkenntnis: Die Bereitschaft während dieser Reise, in jede der oben genannten Rollen irgendwann einmal zu schlüpfen, hat diese wirklich bereichert. Monotonie ist nie inspirierend und der Ausbruch aus einer Routine kann sogar beim Reisen eine durchaus beflügelnde Wirkung haben. Manchmal hatten wir Lust auf Äpfel, manchmal auf Birnen und manchmal sogar auf ganz exotische Früchte.
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Die kulturelle Erkenntnis
Zeit ist nicht immer Geld
Es ist der grundsätzliche Umgang mit Zeit, der überall neu erlernt werden muss. In fast jedem Land wird anders mit Zeit umgegangen, wir haben allerdings festgestellt, dass fast nirgends so schnell gelebt wird wie in Deutschland. Der Klassiker: die Bushaltestelle und minutengenaue Fahrpläne. In Indonesien steckten wir einmal zwei Tage in einem Städtchen namens Pare Pare fest, weil sich nicht ermitteln ließ, wann ein Bus abfährt. Die Ironie: Wir saßen an diesen zwei Tagen mit den Beamten der Verkehrsbehörde zusammen, die uns nicht helfen konnten. Dafür kochten sie für uns, riefen Bekannte an, die sich zu uns gesellten, offensichtlich genossen alle die Anwesenheit zweier Exoten, Fotos wurden geschossen. Als Tag eins sich dem Ende neigte, trotteten wir mit unseren Rucksäcken zurück in die Unterkunft. Die Beamten gaben uns noch die Empfehlung mit auf den Weg, wir sollten am nächsten Tag lieber an der Hauptstraße stehen, manchmal habe der Busfahrer keine Lust zum Busbahnhof zu fahren.
Aus Deutschland ist man es ja gewohnt, Anerkennung dafür zu bekommen, besonders beschäftigt zu sein. Selbst kleinste Zeitfenster müssen sinnvoll ausgefüllt werden.
Time is money?
Einfach nur nichts zu machen, Zeit zu verschwenden, ist nicht gerade respektabel. In vielen Ländern auf unserer Reise war das genau umgekehrt: Jener, der sich zu viel Arbeit aufhalst, der keine Zeit für Gespräche, seine Familie oder Erholung aufbringt, ist doch ein bemitleidenswerter Sonderling. Unseren Tag in der Verkehrsbehörde werten wir (mittlerweile) nicht als verlorenen Tag: Wir saßen doch mit netten Leuten zusammen, hatten Zeit für Gespräche und aßen gemeinsam.
Wer ständig über Zeitmangel klagt und sich über jede freie Minute freut, wird das vielleicht zunächst schwer nachvollziehen können. Aber auch zu viel Zeit zu haben kann sich unter Umständen belastend anfühlen. Eine Langzeitreise ist ja zunächst einmal nur ein riesiger leerer Zeitraum, den man selbst mit Aktivitäten füllen muss. Man ist ständig damit beschäftigt, sich neue Reiseziele, Aktivitäten und Aufgaben zu suchen. Dabei keine Fristen zu haben, hat uns manchmal zu Trägheit verführt. Immer, wenn wir unendlich Zeit hatten, verlernten wir diese zu schätzen. Manchmal schien es daher sinnvoll, uns selbst Ziele zu setzen und künstliche Zeitlimits einzubauen. Als wir unseren Rückflug gebucht hatten, sind wir plötzlich wieder wesentlich zackiger unterwegs gewesen und haben unsere Tage sehr bewusst eingeteilt. Die Zeit hatte plötzlich wieder einen Wert.
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Leserpost
Schreib uns, was Du denkst!
Patrick on 15. März 2015
Wunderschön geschriebener Text und voller Emotionen, auch oder gerade die Videos dazu.
Wir stehen ja noch kurz vor meinem Reisestart und machen ähnliche Erfahrungen wie ihr das getan habt. Gerade was Freunde und Bekannte angeht, mit dem „Ihr seid aber mutig“ und „Das würde ich auch gerne tun ABER“. Hin und wieder kommt da allerdings auch Unverständnis auf – vielleicht auch aus Angst, dass wir eventuell gar nicht zurück kommen…
Inzwischen haben wir unsere Wohnung verkauft und das Auto steht als nächstes an. Mir fällt das überraschenderweise ziemlich leicht, sich der Fussfesseln oder den Ankern zu entledigen, die ich mir mal selbst angelegt habe.
Ich bin auch der Meinung, dass es DIE beste Zeit des Lebens nicht wirklich gibt. Es gibt nur Lebensabschnitte – der eine verläuft etwas schöner, der andere etwas weniger schön. Eine Familie zu gründen kann genauso „die schönste Zeit“ sein. So wie es eine Reise ist, wie ihr sie nun erlebt habt. Vielleicht nicht ganz so spektakulär und aussergewöhnlich – aber „die schönste Zeit“ ist doch immer eine Frage der Perspektive.
Bin gespannt, was ihr so zu berichten habt, wie eure Heimkehr und die Rückkehr in den deutschen Alltag dann verlaufen ist.
Stefan on 17. März 2015
Hey Patrick,
vielen Dank für die konstruktiven Gedanken dazu! Ich stimme dir vollkommen zu.
Was die unterschiedlichen Reaktionen der Mitmenschen angeht: mich fasziniert das irgendwie. Dass derselbe Sachverhalt so unterschiedliche Reaktionen hervorruft, fand ich immer sehr interessant. Man kann plötzlich sehr viel über einen Menschen lernen, wenn man seine Reaktion auf so einen vorübergehenden „Ausstieg“ beobachtet. Und es ist ja auch cool, dass Menschen unterschiedlich sind und plötzlich Gedanken in den Raum werfen, die man selbst nie aufgegriffen hätte.
Jetzt sehen wir mal weiter. Eins steht fest: sich komplett neuen Herausforderungen zu stellen, ist auf jeden Fall sehr erfrischend!
Liebe Grüße!
Tim on 15. März 2015
Toller Bericht ihr beiden, Glückwunsch zu einer sicher tollen Reise, dass ihr das gemacht habt.
Einen Punkt kann ich sehr gut nachvollziehen: Ich will nicht, dass das die beste Zeit meines Lebens war. Ob das so ist oder war wird sich im Rückspiegel der Erinnerungen zeigen aber solltet ihr das irgendwann feststellen, wäre das nicht schlimm. Es wäre nur dann schlimm, wenn ihr bedauert, dass ihr aus dem was danach kam nicht das Beste rausgeholt habt.
Was auch immer eure Pläne für die nächste Zeit sein mögen, wenn eure Reise die beste Zeit eures Lebens war, dann erinnert euch daran. Wie leicht es war, anzufangen, weiterzugehen, Pläne zu ändern, Vorstellungen zu korrigieren, als es endlich losging. Und dann macht das noch mal.
Ich wünsche euch einen guten Wiedereinstieg und das ihr neugierig bleibt.
Aus Hamburg und aus den Vorbereitungen zur zweiten Reise.
Tim
Stefan on 17. März 2015
Hey Tim,
„im Rückspiegel der Erinnerung“ – sensationell formuliert!
Es klingt ganz simpel, aber: ich finde allein schon super, wenn man Pläne überhaupt in die Tat umsetzt. Jeder kennt das Gefühl, wenn man in einem euphorischen Moment zu sich selbst sagt: „ich würde gerne mal xy machen“. Ich finde allein den Versuch solche Projekte dann umzusetzen bewundernswert, auch wenn man später scheitert.
Auch die Bereitschaft Pläne zu ändern, etwas Neues zu wagen, sollte nie als Eingeständnis des Scheiterns gewertet werden. Menschen wandeln sich nun mal. Was gestern richtig war, kann morgen falsch sein.
Danke für die guten Wünsche und die netten Worte!
Liebe Grüße!
Nadine on 15. März 2015
Hallo ihr zwei, sehr schön geschriebener Text! Wir selbst sind seit bald einem Jahr auf Reisen und noch immer ist meine grösste Angst am Heimkehren (wir haben noch keine Ahnung, wann das sein wird), dass ich – aus irgendwelchen Gründen – wieder dort weitermachen werde, wo ich aufgehört habe.
Denn von der Ferne betrachtet fallen mir Dinge auf, die mir nicht passten und die ich schon früher hätte ändern sollen. Aber zu dem Zeitpunkt fehlten mir wohl die Inspiration und der Mut dazu, die ich nun hoffentlich habe.
Ich bin gespannt zu lesen, wie ihr euch wieder in Deutschland einlebt und hoffe, ihr findet einen Weg, euer eigenes Tempo beizubehalten.
Liebe Grüsse
Nadine
Stefan on 17. März 2015
Hey Nadine,
schon interessant zu sehen, dass man sich vor einem solchen Szenario fürchtet, obwohl man es ja selbst in der Hand hat. Ich kann das aber trotzdem gut nachvollziehen. Oft bedarf es Courage, große Umstellungen im eigenen Leben vorzunehmen. Vielleicht ist der Zeitpunkt nach deiner Reise gut gewählt, da ja die Karten in dem Moment sowieso neu gemischt werden.
Jetzt erstmal viel Spaß auf Reisen und viele Grüße!
Katrin on 15. März 2015
Wundervoller Bericht – wie immer. Auch wenn ich keine Welreise gemacht habe, dafür immer in kleinen 3-4-wöchigen Steps die Welt entdecke: Eine Erkenntnis bleibt uns allen: Unsere „Luxusprobleme“ in Deutschland werden plötzlich so klein und unwichtig. Hoffe ihr habt euch einigermaßen im „Alltag“ einleben können. Oder habt ihr gleich wieder den Rucksack gepackt (höre ich oft von Freunden).
LG Katrin
Stefan on 17. März 2015
Hey Kathrin,
wir haben weder den Rucksack gepackt, noch sind wir wirklich im Alltag angekommen – wir sind immer noch irgendwo im Zwischenraum. Aber das ist auch ganz gut so! Zum Glück empfinden wir diese Luxusprobleme nach wie vor als solche.
Danke für das Lob und liebe Grüße!
Stefan on 15. März 2015
hey, wir haben es uns eben angeschaut – schön geworden!
und keine sorge, euch werden die schönen momente ned so schnell ausgehen!!!
Stefan on 17. März 2015
Hey Stefan,
vielen Dank – schön, dass du das so siehst!
Alles Liebe!
Florian on 15. März 2015
Schöne Texte und Gedanken.
Das Heimkommen war für mich nach 14 Monaten unterwegs mit großem Abstand das Schlimmste an meiner Weltreise. Ich habe es letztendlich auch nicht geschafft heimzukommen sondern bin nach einigen Wochen wieder los.
Heimat ist schön, aber Heimat kann man sich aussuchen und mein Heimatgefühl bezieht sich jedes Jahr weniger auf Deutschland. ich weiß ehrlich gesagt schon gar nicht mehr, was ich dort machen soll, außer ein paar Wochen Urlaub.
Dabei geht es gar nicht darum „die beste Zeit“ zu haben, dieses Gefühl hört nach ein paar Monaten oder Jahren auf Reise sowieso auf. Mir geht es um praktische Vorteile anderer Länder, die es in Deutschland einfach nicht gibt, v.a. gutes Klima und glückliche Menschen. Vielleicht hängen diese beiden Punkte ja sogar miteinander zusammen ;)
Ich wünsche euch mehr Erfolg beim Heimkommen!
Stefan on 17. März 2015
Hey Florian,
sehr beeindruckend wie konsequent du da auf deine innere Stimme gehört hast. Du bist ja das beste Beispiel dafür, was man alles in die Tat umsetzen kann, wenn man es nur anpackt!
Gutes Klima und glückliche Menschen sind auf jeden Fall immer angenehm. Wir probieren jetzt mal unseren Beitrag dazu zu leisten, dass es in Deutschland mehr davon gibt :)
Liebe Grüße!
Kathi on 15. März 2015
Ihr Beiden,
vielen Dank für diesen wundervollen Bericht. In den letzten 20 Minuten war ich in einer anderen Welt. Ihr habt es geschafft, genau diese Emotionen zu vermitteln, die wir damals vor knapp 2 Jahren ebenfalls durchlebt haben, als unsere Reise zu Ende ging. „Ich möchte nicht, dass das die beste Zeit meines Lebens war“. That’s it.
Ich wünsch euch von Herzen alles Liebe,
Kathi
Stefan on 17. März 2015
Hey Kathi,
vielen Dank – ist ja super, dass wir da anscheinend einen Nerv getroffen haben! Schön, dass man auf diesem Weg erfährt, dass es Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen machen!
Auf kommenden Frohmut!
Susanne&Dirk on 15. März 2015
Liebe beide,
vielen Dank dafür. Und auch für den emotionalen Moment zum Schluss, an dem man merkt: Da hat sie euch wieder, die Heimat, die ominöse, gottverdammte, wundervolle, hintersichlassenswerte, nieausdemkopfzukriegende. Und neugierig warten wir auf die nächste Geschichte: Zwei Monate später – Resozialisierung oder Neustart?
Herzlich
Susanne&Dirk
Stefan on 17. März 2015
Hey ihr Beiden,
ja, diese Adjektive treffen wirklich zu im Bezug auf Heimat! Wir wissen vieles hier in dieser besagten Heimat auch zu schätzen und basteln gerade an einem Neustart. Und an Resozialisierung.
Wir sind auf jeden Fall optimistisch!
Alles Liebe!
Jannis on 15. März 2015
Sehr schön geschrieben!
Besonders der Abschnitt „Apfel, Birnen und Exotische Früchte“ hat mir gut gefallen. Low-Budget-Backpacking ist sehr abwechslungsreich und spannend. Man macht viele interessante neue Erfahrungen. Das Tolle daran ist, das man spontan und frei ist, zu gehen, wohin man will. Wenn man sich aber darauf versteift, verliert man genau das, was man eigentlich gesucht hat: Freiheit.
Liebe Grüße
Jannis
Stefan on 17. März 2015
Hey Jannis,
du sagst es. Da teilen wir ja eine Leidenschaft! Dass wir uns darüber unterhalten, wie wir unsere Freiheit leben zeigt doch vor allem eins: uns geht es sehr sehr gut!
Liebe Grüße!
Janas Reisefieber on 16. März 2015
Vielen Dank fuer diesen tollen, offenen und ehrlichen Rueckblick.
Gerade das Thema Zeit finde ich sehr interessant. Auch mir ist auf meinen Reisen aufgefallen, dass sich irgendwo so oft ueber Zeitmangel beklagt wird wie in Deutschland. Hektik und Stress beherrschen dort den Alltag, wohingegen in anderen Laendern alles viel laenger dauert und die Menschen mit ihrer Zeit eher gelassen umgehen.
Nach einem halben Jahr in Ras Al Khaimah kann ich mir heute nicht mehr vorstellen, bei ALDI an der Kasse zu stehen. Da hat die nette Verkaeuferin mir wahrscheinlich schon die Sachen in meinen Einkaufswagen geschmissen, bevor ich auch nur „Guten Tag“ sagen koennte.
Stefan on 17. März 2015
Hey Jana,
vielen dank für den Beitrag. Was ein treffendes Beispiel. Ich war neulich der einzige Kunde im Discounter an der Kasse, die Verkäufern hat aber trotzdem die Produkte so schnell gescannt, als ob es kein Morgen gibt. Sie sagte, sie müsse das so machen, weil ihre Zeit ständig gemessen wird. Falls ihre Arbeitsgeschwindigkeit unter das erwartete Niveau sinkt droht der Rapport beim Chef. Schon irre, dieser Effizienzwahn.
Liebe Grüße!
Simon on 16. März 2015
Hey Aylin und Stefan,
ein sehr schön geschriebener Artikel! Auch wenn ich erst ein paar Monate auf Tour bin, finde ich mich in einigen eurer Gedankengänge wieder.
Vor der Heimkehr graust es mir nicht, da ich selbst mit einem offenen Ende reise und überhaupt nicht einschätzen kann, wo es mich einmal hinverschlagen wird. Vielleicht wieder nach Deutschland, vielleicht auch nicht… ? Die aktuelle Tendenz spricht eher für wärmere Regionen dieser Erde. ;)
Noch bin ich voller Entdeckerdrang und wenn ich etwas Bedürfnis nach Sesshaftigkeit und Routine habe, bleibe ich gerne länger an einem Ort.
Wünsche euch ein erfolgreiches Ankommen.
Grüße Simon
Stefan on 17. März 2015
Hey Simon,
das hört sich alles super an bei dir! Gib dich deinem Entdeckerdrang hin, das führt dich sicher in die ein oder andere spannende Situation! Ist ja super, dass du so offen bist für neues. Und warme Regionen sind ja nicht ganz schlecht :)
Lass es dir gut gehen!
FRENDY on 19. März 2015
Schöner Abschluss eurer Reise. Habt viel erlebt, weiter geht’s mit Neuem. Dann einfach nur in anderer Form :)
Stefan on 20. März 2015
Ja genau, so simpel ist das! Sehr schön!
Karin on 19. März 2015
Ein toller Text!! Bin ganz begeistert (und sprachlos, offensichtlich ;-))
Stefan on 20. März 2015
Vielen Dank – man muss ja nicht immer viel sagen ;)
Bild Grafik Ideen | Pearltrees on 24. März 2015
[…] Design Principles: Visual Weight And Direction. Simply Gum – The Only 100% Natural Chewing Gum. Heimkehr: Das Ende einer Reise › Multimedia Reportage › The Travel Episodes. Rita Konik. ALICE | Fonts Inspirations. Vincent VIRIOT on Behance. Dig Deep by Ryan Hamrick. […]
Daryl Breen on 24. März 2015
I love your travel log — very well written, very insightful, and the videos were a perfect addition to bring us there with you. I also enjoyed experiencing these points of view from someone who’s from another country (I’m American), because it made it more universal. You made me think a lot and I enjoyed that! I’m sure I’m not the only one wondering, what now? I’m looking forward to more of your musings on life!
Best regards,
Daryl Breen
Stefan on 26. März 2015
Hey Daren,
thank you so much for your contribution. First of all – it’s amazing to see that we apparently reach an international audience! It was actually the first time for us to include videos into the narrative. We weren’t quite sure how it’ll work out when we shot them, but people seem to like it, so we might continue doing that in the future. I’m happy that we made you think and I’m even happier that you enjoyed it :) There will definitely be more articles soon!
Take care! Best wishes,
Stefan
Mal Gaff on 25. März 2015
The putting down and leaving of your hat for someone else’s use shows us a spiritual rather than simply a spirited aspect of your generosity.
Stefan on 26. März 2015
I hope somebody found it and let it continue travelling!
Thanks a lot for your lovely comment!
Jen on 23. Mai 2015
Liebe Aylin, lieber Stefan!
Danke für diese schöne Episode. Endlich haben wir einmal eine ausreichende Internetbandbreite für die Filme, so dass ich in den vollen Genuss des Beitrags kommen konnte.
Da wir uns mit dem Thema „Ankommen“ früher oder später … und eh immer wieder beschäftigen dürfen, habt ihr mit euren Worten viele meiner eigenen Gedanken wunderschön formuliert. Danke dafür.
Ich denke aber in jedem Fall, dass das ganze Leben eine einzige Reise ist und ihr habt nur eine sehr kleine Etappe großartig gemeistert – und beendet. Es warten unendlich viele weitere Etappen, egal ob zuhause oder in der Ferne. So spannend! So oder so.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und bin gespannt wie eure Reise weitergeht.
Tobias on 26. August 2015
Aylin und und Stefan, was für ein schöner Beitrag der mich an meine ersten Tage nach der Weltreise erinnert.
Ich hoffe ihr habt euch inzwischen wieder ein wenig akklimatisiert. Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich auch heute noch von meiner Reise zehre; eine ganz tolle Lebenserfahrung die ich nicht missen möchte. Auf der anderen Seite beschäftigt mich die Rückkehr auch heute noch. Weshalb ich mir nun überlegt habe, die eigenen Erlebnisse nach der Rückkehr im Rahmen eines kleines Blogs niederzuschreiben, ihr könnt ja mal vorbei klicken.
Eines ist jedoch gewiss, es warten noch viele weitere Abenteuer auf euch, und das in der häufig unterschätzen Heimat.
Beste Grüße, Tobias
Aylin on 13. Februar 2017
Hey Tobias,
du hast Recht- Abenteuer liegen überall, man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen! Ist eine gute Idee „Life after Backpacking“ ;-)
LG & safe travels weiterhin,
Aylin
Martina on 15. April 2016
Meine Hochachtung vor diesem tollen Artikel. Mein Partner und ich befinden uns ebenfalls gerade auf unserer Weltreise, die ein Jahr dauern wird. Wir bereisen aktuell Vietnam und werden im Juni in unsere Heimat zurück kehren. Wir haben viele Gedanken im Kopf wie die Rückkehr wohl werden wird und sind extrem gespannt. Der Artikel spricht mir oft komplett aus der Seele, habe ihn verschlungen. Danke für die schönen Formuierungen der Weltreise-Erkenntnisse. Bin gespannt und hoffe es wird einen Bericht geben übers Heimkommen selbst ;) alles gute, Martina
Aylin on 13. Februar 2017
Hi Martina,
wie ist es euch ergangen? Wir haben mittlerweile den einen oder anderen Artikel zum Heimkommen auf dem Blog veröffentlicht, aber ich muss gestehen: das Thema beschäftigt mich immernoch. Vielleicht ist es auch so, dass man immer ein Stück auf Reisen bleibt, einfach, weil man weiß, mit dem nächsten Flugticket könnte es wieder weitergehen :-)
In diesem Sinne: alles Liebe,
Aylin
Sibylle on 28. Mai 2016
Liebe Aylin, lieber Stefan,
toller Artikel, erinnert mich an viele Gefühle, die ich schon hatte und lässt gleichzeitig die Frage aufkommen, wie ich mich in 5 Monaten fühlen werde, wenn ich zurück nach Deutschland komme.
Beste Grüße aus Chicago,
Sibylle
Aylin on 13. Februar 2017
Liebe Sibylle,
vielen Dank!
Und, wie hast Du Dich gefühlt? Meine Erfahrung ist, dass es auch von Reise zu Reise unterschiedliche Empfindungen beim Heimkehren gibt. …
LG Aylin
Madeleine on 3. Juni 2016
und nun? Angekommen und wie geht es euch jetzt dabei? Eure Geschichte hat mich beeindruckt, bin selbst vor 4 Wochen nach meiner 26-monatigen Reise Heim gekommen. Fragen über Fragen beschäftigen mich jetzt, doch mit einer Leichtigkeit, die ich mir durch das Reisen angeeignet habe. Trotzdem macht mich dieses „nicht wissen was ich mit meinem Leben anstellen soll“ kein gutes Gefühl. Wie lange habt ihr gebraucht um euch wieder einzuleben?
Aylin on 13. Februar 2017
Liebe Madeleine,
diese Leichtigkeit, die Du beschreibst, habe ich auch empfunden (und probiere, sie mir auch zu bewahren). Das Heimkehren ist ein Auf und Ab gewesen, wir haben mittlerweile ein ganz solides Alltagsleben wieder aufgebaut, und das ist eher etwas, mit dem ich zu „kämpfen“ habe. Das äußere Ankommen an sich ging sogar sehr schnell: binnen von 3 Monaten hatten wir beide wieder neue Jobs, zogen in eine andere Stadt… Was aber viel länger dauert(e): Mit dem Kopf wieder ankommen. Wie ist es Dir ergangen?
Liebe Grüße
Aylin
Mona on 8. Februar 2017
Hey ihr beiden, nach 4 Jahren heisst es auch fuer mich back to good old Germany und es ist nicht einfach. Zukunftsaengste und Zweifel aber auch Vorfreude und Erleichterung – eine emotionale Achterbahnfahrt auf die ich derzeit gerne Verzichten wuerde. Eine Langzeitreise ist wunderschoen, aber auch anstrengend und das Gefuehl kein Zuhause/festen Freundeskreis/feste Aufgabe/klar definierte Ziele usw. zu haben ist auf Dauer (zumindest fuer mich) nicht machbar. Ich bin gespannt auf dieses Deutschland dass ich jetzt sicher mit anderen Augen betrachten werde als zuvor. Hattet ihr nach eurer Ankunft eine schwere Eingewoehnungsphase? Gibt es etwas dass ihr im nachhinein anders machen wuerdet? Lg aus Kanada -Mona-
Aylin on 13. Februar 2017
Liebe Mona,
mensch, vier Jahre sind ja auch eine beachtliche Zeit! Diese Achterbahnfahrt kann ich so gut nachvollziehen, uns ging es ja ähnlich. Die Eingewöhnung ging recht schnell: rein äußerlich betrachtet hatten wir binnen von drei Monaten beide wieder Jobs, eine neue Wohnung in einer anderen Stadt… Was viel länger dauerte war das richtige geistige Ankommen. Ich zumindest hab mich noch lange wie „frisch zurück“ gefühlt. Ehrlicherweise fällt es mir bis heute schwer einen fixen Terminkalender zu haben bzw. nur begrenzt Urlaub nehmen zu können ;-) Anders machen: Puh, eigentlich ist es so, wie es gekommen, alles gut gewesen. Ich hatte nicht erwartet, so schnell wieder einen Job zu finden und wäre lieber noch ein/ zwei Monate „angekommen“. Andererseits hatte ich auch Bammel, nix auf Anhieb zu finden, darum weiß ich nicht, ob ich die extra-Zeit tatsächlich genossen hätte… Zumindest kann ich sagen, dass wir heute ein sehr glückliches Leben führen und immernoch das Reisen & Schreiben & Fotografieren einen so großen Raum in unserem Leben einnehmen, dass ich dadurch auch nicht das Gefühl habe, die Reise sei „vorbei“.
Würde mich freuen zu hören, wie es Dir ergeht…
LG & Alles Gute
Aylin
Interactive storytelling | Max Bents on 26. Juli 2017
[…] Das Ende einer Reise […]
Michelle & Andrea on 8. September 2017
Ein wunderschöner Text, auch wenn eure Rückkehr mittlerweile schon einige Zeit zurück liegt.
Wir beschäftigen uns momentan sehr mit der Frage, was ist wenn wir nicht mehr Reisen wollen? Was ist danach? Werden wir je wieder zurück kommen oder uns sonst irgendwo niederlassen und uns ein einfaches Leben aufbauen?
Alles Fragen die uns immer wieder durch den Kopf schwirren und uns beschäftigen.
Wissen werden wir es wohl erst in fünf Jahren. Irgendwie angsteinflösend. Irgendwie aber auch wunderschön.
Maria on 3. Oktober 2018
Ihr sprecht mir aus der Seele.
Ich bin durch Zufall auf eure Seite gestoßen und auch wenn ihr vielleicht mittlerweile schon wieder voll angekommen seid, bin ich mir sicher ist die Reise eures Lebens ein ewiger Begleiter für euch und absolut unvergessen. Ihr habt toll die Emotionen eingefangen, die euch (und damit seid ihr nicht allein) beschäftigten. Nicht jeder kann das nachvollziehen, was ihr erlebt habt und vielleicht ist das auch für euch das Schwierigste nach eurer Rückkehr gewesen umso besser das ihr einander habt. Liebe Grüße Maria
Lara on 20. April 2020
War gerade sehr schön eure Geschichte und eure Emotionen zum Heimkommen zu lesen.
Ich war 9 Monate unterwegs und bin jetzt seit 5 Wochen wieder zuhause. Die aktuelle Situation hat mir das richtige „heim kommen“ noch viel schwieriger gemacht als es wohl schon so gewesen wäre…
Aber es hilft von anderen zu lesen und sich auszutauschen. Danke fürs teilen.
Alles Gute euch & bleibt gesund.