Eine Odyssee in den Philippinen
Ich, die Liebe und andere Katastrophen
Frisch getrennt begibt sich Marco Buch auf eine Berg- und Talfahrt in den Philippinen. Er trifft tätowierte Mädchen, tanzende Mörder und testet Tinder.
Vor acht Jahren zog Anika Landsteiner nach München. Sie sprach kein Wort Bayerisch, dafür viel zu viel Fränkisch, was es nicht einfacher machte, sich als Münchnerin zu fühlen. Und heute?
Ich habe mir trotz meiner misslichen Ausgangslage relativ schnell mein Nest gebaut und mittlerweile antworte ich auf die Frage, woher ich käme, ganz selbstverständlich: München. Das war ein schleichender Prozess, der mir mittlerweile vor allem eins zeigt: Wenn es um Heimat geht, dann ist das diese Stadt für mich. Und das Warum, das kann ich ganz simpel erklären.
München ist die vielleicht verkannteste aller deutscher Großstädte. Ganz ehrlich, wenn überhaupt dann ist es bei uns im Süden halt schon grün, irgendwas mit Wiesn, alles irgendwie aufgeräumt und geputzt, wo die Polizei nix zu tun hat und ach, die Nähe zu den Alpen! Das ist was, die Nähe zu den Alpen. Und sonst? Betretenes Schweigen.
Permanent habe ich das Gefühl, mein liebes München verteidigen zu müssen.
Ich mag das Städte-Bashing nicht, denn ich glaube, jede Stadt hat ihre Vorzüge, aber auch Nachteile. Was ich hier wirklich mag? Dass es unaufgeregt ist. Fast jeder fährt Fahrrad, das Stadtbild ist wunderschön, das Angebot an Cafés, Restaurants und Kultur überbordend. Vor allem ist München für mich eine der wenigen Städte, die selbst im Winter hübsch anzusehen ist, mit den alten Villen in Bogenhausen, der renaturierten Isar und den gepflasterten, verwinkelten Straßen im Glockenbachviertel.
Denn ganz ehrlich? Verschwende deine Zeit nicht im Englischen Garten, sondern leg dich lieber in eine kleine, halbwegs einsame Bucht entlang des Flusses. Entdecke das Westend, das seit Jahren das neue Glockenbach werden soll, es aber doch nie schafft und genau deswegen ein tolles Eck ist. Und bitte, bitte geh nirgendwo entlang der Leopoldstraße essen, wenn du nicht anderen Touristen auf dem Schoß sitzen willst, sondern gib’ Nymphenburg, Haidhausen oder der Au ne Chance, denn die sind allesamt verschlafen und so charmant.
München ist und bleibt ein Millionendorf – und das ist eine Balance, die gar nicht so einfach zu halten ist. Es gibt Zwischennutzungen und Undergroundparties, es gibt gute Clubs, aber noch bessere Bars, es gibt noch Arthouse-Kinos und die Boazn mit ihren Damen hinter’m Tresen, die allesamt so richtig was zu erzählen haben. Es gibt aber auch horrende Mietpreise, aalglatt-geleckte Schwabinger, deren Anblick in der Kehle juckt, und es gibt die Latte-Macchiato-Mamis, die mit ihren neuesten Kinderwägen jeden Tisch im fancy Café umfahren.
Das Wichtigste für meinen persönlichen Wohlfühlfaktor ist: München ist ruhig und entspannt. Es ist die perfekte Stadt, um nach Hause zu kommen. Als Reisebloggerin schätze ich das sehr, weil ich mich hier nicht ständig auf Neues einstellen muss, nicht alles hektisch und schnell ist und sich längst neu erfunden hat, sobald ich von einer längeren Reise zurück bin. Dann genieße ich es wirklich, zu wissen, wo es den für mich besten Kaffee gibt und dass der alte Mann an der U-Bahn-Station mich jeden Morgen anlächelt und „Guten Morgen, mein Sonnenschein“ zuruft.
Ich mag diese Stadt. Sie hat neben ihren Vorzügen die Kanten, die ich brauche, damit ich mich ab und an aufregen kann, damit dann Reibung und schließlich Wärme entsteht, wenn ich im Winter in einer zur Kulturtheke umfunktionierten Eisdiele eine Lesung halte oder im Sommer mindestens einmal pro Woche Freibadpommes esse.
Unter’m Strich ist es doch so: Man ist dort, wo man sich wohl fühlt. Manchmal ist das auch einfach nur ein Gefühl. Manchmal sind die Gründe gar nicht so wichtig. Dann denke ich mir:
Ja mei, ich wohn’ halt hier. Reicht das nicht, um mal auf nen Kaffee vorbeizukommen?
* * *
Mit Fotos von Deniz Ispaylar.
Mein Lieblingscafé zum Schreiben, weil die Einrichtung unter Denkmalschutz steht und es kein W-LAN gibt: Das Café Jasmin in der Augustenstraße.
Andere Tipp rund um die Cafékultur Münchens: Die Bar Centrale, wo einem das „Ciao, buongiorno!“ entgegen gerufen wird und man sich beim Betreten sofort wie im Italienurlaub fühlt. Die besten Profiteroles der Stadt inklusive.
Mein neuestes Lieblingsbier, Leffe brown, trinke ich in der Bar Zum Wolf, die mich ein bisschen an Hamburgs Kneipen auf der Reeperbahn erinnert. Beste Musikauswahl gibt es hier, ansonsten im Café Kosmos, wo zu später Stunde Tom Waits aufgedreht wird und der „White Russian“ die kalte Kehle wärmt.
Zum Essen gehe ich am liebsten ins Max Pett, dort gibt es vegane Kreationen zum Niederknien. Die besten Pommes des Glockenbachviertels stopft man im Bergwolf in sich hinein, und zwar am Wochenende bis morgens um 5 Uhr. Lecker!
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Leserpost
Schreib uns, was Du denkst!
Marco on 7. Dezember 2015
Schönes Ding, Anika! Macht wirklich Lust, München noch mal unvoreingenommen neu zu entdecken.
Gib mal Bescheid, wenn der Mustang-Plan für die USA steht. Da würde ich gerne mitkommen!
Liebe Grüße,
Marco
Anika on 8. Dezember 2015
Hej Marco,
das ist alles, was ich mir gewünscht habe zu erreichen – danke! Und ja, Roadtrip mit dir im Mustang, das kann ich mir gut vorstellen :)
Grüße aus Kerala, Ani
Kristin on 7. Dezember 2015
Eine tolle Episode! Und ja, ich habe auch immer das Gefühl, mein geliebtes München verteidigen zu müssen. Bin ganz verknallt in diese Stadt – deshalb danke für dieses schöne Porträt!
lg, Kristin
Anika on 8. Dezember 2015
Juhuu und merci merci! München ist top :)
Anton on 26. Juni 2017
Hallo Anika,
vielen Dank für diese Tolle Einsicht in das Münchener Leben.
Ich mache bald eine Deutschlandtour und werde auch in München Halt machen. Hast du vielleicht ein paar Tipps für mich, was ich dort unbedingt gemacht haben muss? Das wäre echt super.
Viele Grüße
Anton
Pradeep on 11. März 2020
TOLLE Informationen Vielen Dank, dass Sie diese hilfreichen Informationen geschrieben haben. Wir laden Reiseblogger zu einem Besuch in Sri Lanka ein. Wir geben Ihnen eine kostenlose Safari-Jeep-Tour http://www.imperialyalasafari.com