Colorado, USA
Rocky Mountain High
Dirk Rohrbach sucht in den berühmten Bergen von Colorado den besonderen Kick. Er möchte mit dem Fahrrad einige der höchsten Pässe der Rocky Mountains bezwingen…
Die Berge und ich. Das war nie einfach. Einerseits ist da in meinem Kopf diese Heidi-Idylle, andererseits eine Begebenheit aus meiner Kindheit. Und die war gar nicht lustig. Gitti Müller kehrt zurück nach Südtirol.
Heidi, das ist die Story von dem kleinen Waisenmädchen, das vor Glück förmlich zu platzen schien, solange es auf der Alm bei seinem schrulligen Großvater sein durfte. Es sprang über Bäche, hütete Schafe und Ziegen und hüpfte freudig über satte Almwiesen, Blumen pflückend und lachend. Die Geschichte spielt zwar in der Schweiz. Aber egal. Hauptsache Berge. Und schön kitschig und romantisch.
Aber dann ist da noch meine eigene Geschichte. Zwar nicht als Waisenkind. Aber so ähnlich: Meine erste Zugfahrt ohne Eltern ging in die Berge, nach Südtirol. Ich war gerade so alt wie Heidi, nämlich fünf.
Es ging nicht auf eine Alm, sondern in ein Erholungsheim für Kinder. Und ich verstand das alles nicht.
Sah meine Eltern auf dem Bahnsteig in Köln winken, während der Zug zu meinem Entsetzen losfuhr. Er fuhr und fuhr und ich weinte und weinte. Meine achtjährige Schwester versuchte mich zu trösten, hilflos und genauso traurig wie ich. Um uns herum andere viel zu kleine Kinder mit viel zu großen Koffern. Nie wieder habe ich später eine Bahnfahrt als so unendlich lang empfunden. Und nie wieder habe ich mich so abgrundtief verlassen und verzweifelt gefühlt. Dann, als ich längst keine Tränen mehr hatte und mich nur noch ab und zu ein unterdrücktes Schluchzen schüttelte, hielt der Zug an.
Es war schon dunkle Nacht am Brennerpass.
Plötzlich hörten wir Schüsse und Detonationen.
Der Zug fuhr nicht weiter.
Wir Kinder waren verstört und hatten Angst, harrten aneinander geklammert und zitternd die ganze Nacht aus.
Am nächsten Tag titelten die Zeitungen: „In Südtirol krachen die Bomben“. Aktivisten wollten mit Bombenanschlägen Autonomie und die Loslösung von Italien erzwingen. Es war die „Feuernacht“ 1961, der letzte bewaffnete Kampf um Südtirol.
Nach diesem Erlebnis konnten mir die Berge gestohlen bleiben. Ich mochte sie nicht. Sie waren mir unheimlich und fremd. Nur zum Skilaufen, wenn der Schnee schroffe Felsen und steile Hänge zuckerweiß gepudert hatte, waren sie mir weniger unsympathisch.
Aber jetzt, so viele Jahre später, will ich es wissen: Kann ich mich in den Bergen wohlfühlen, auch im Sommer? Wenn ich nur die Schatten der Vergangenheit loslasse? Ich liebe die trockene Bergluft, die Weite und die erdverbundenen Menschen in den Anden. Warum nicht die Dolomiten? Also auf denn. Umkehren kann ich ja immer noch.
Bitte einmal komplett das System runterfahren und dann aufladen und Neustart.
Bis Bozen geht es flott im ICE. Viel schneller als damals. Dann werden die Züge immer kleiner und langsamer. Nadelwälder ziehen vorbei, erste Felsmassive kommen in Sicht. Und wieder erinnere ich mich an die kindliche Angst. Wie schlimm muss es für meine Eltern gewesen sein, die als Kinder den Krieg erlebten und ständig weggeschickt wurden, Ziel unbekannt. Und wie muss es heute für all die Flüchtlingskinder sein, aus Syrien, Eritrea und Somalia? Wie viel Schmerz können Kinderseelen aushalten? Wie viel Unrecht können Menschen ertragen? Das Chaos in der Welt, die Krisen und das Elend, die nicht enden wollenden schlechten Nachrichten, die täglich über das Internet und die Medien auf mich herabprasseln, auch das treibt mich in die Berge. Auf der Suche nach Ruhe. Bitte einmal komplett das System runterfahren und dann aufladen und Neustart.
Man sagt, dass die Berge Energie haben. Bitte, liebe Berge, gebt mir davon ab und erdet mich.
Statt Erdung erstmal eine wackelige Schwebebrücke. Statt Stille das tobende Rauschen des Wasserfalls.
Ich bin im Geigenwald im Val di Fiemme. Es duftet nach Fichte. Die Luft strömt weich und würzig in meine Lungen. Berge, Weiden und Wälder werden als Gemeinschaftseigentum verwaltet und bewirtschaftet. Berühmt wurde der Foresta dei Violini, weil seine Nadelbäume außergewöhnliche Holzqualität haben und das Geheimnis der alten Geigenbaumeister hüten: Der große Stradivari soll persönlich gekommen sein, um das Holz für seine Violinen auszusuchen. Für die Herstellung von Geigen werden hier Höchstpreise erzielt.
Der wichtigste Mann in so einem kostbaren Wald ist der Förster. Und den treffe ich jetzt.
Guiliano lacht. Wenn der Mund nicht lacht, lachen die Augen. Der Mann liebt seinen Beruf und wenn er nicht den Wald hütet, ist er als Bergführer unterwegs. Ich staune nicht schlecht, als er mir erzählt, wo er schon überall war: in den Anden Perus und Ecuadors, in Argentinien, Nepal, Tansania, in der Türkei und in Marokko. Und was immer auf der Welt passiert, Guiliano macht sich keine Sorgen. Nie. Anders als ich. Und freut sich, wenn er wieder zu Hause in den Dolomiten ist. Denn da ist es am Schönsten. Sagt Guiliano.
Guiliano nimmt mich mit. „Nach oben“, sagt er grinsend, „dorthin, wo die Bäume nicht mehr wachsen, zu den Felsmassiven des Rollo.“ Wow, ja, das sind die Dolomiten. Wie Zacken, wie Fontänen aus Stein ragen sie jäh aus den sattgrünen Wiesen empor. In ganz Südtirol und dem Trentino tauchen Dolomitengruppen mit ihren Zinnen und Gipfeln auf wie Felsinseln. Sie haben klangvolle Namen wie Lankofel, Plattkofel, Latemar, Sella, Marmolada und Civetta. Wir stehen gerade vor der Palagruppe mit den Gipfeln Pala, Vezzana und Bureloni. Und sie verändern ihre Farbe je nach Tageszeit, Wetter und Licht.
Die Dolomiten gelten seit 2009 als Unesco-Weltnaturerbe und zählen zu den fünfzig schönsten Landschaften Europas. „Woher kommt eigentlich der Name?“, frage ich Giuliano. „Kommt er vom gleichnamigen Gestein?“ „Nein“, lacht Guiliano, „der Name kommt aus Frankreich, oder besser gesagt von einem Franzosen.“ Gut, dass das Gebirge nicht seinen kompletten Namen trägt, denn der lautet so: Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu. Gelebt hat der kleine Mann mit dem langen Namen von 1750 bis 1801. Er war Geologe und entdeckte im Trentino eine „merkwürdige Gesteinsart, die wie Kalk aussieht aber kein Kalk ist“. Und schon ist das Dolomia geboren. Fortan erhält auch die Alpenregion den Namen Dolomiten.
„Sie können weiß sein wie der Schnee, gelb wie die Sonne, grau wie die Wolken, rosa wie eine Rose, rot wie Blut. Was ist die Farbe der Dolomiten?“
Dino Buzzati
Je höher ich komme, desto weiter scheinen meine Gedanken zu schweifen. Ich bin jetzt auf 3000 Meter Höhe über dem Meerespiegel. Die Luft ist glasklar. Ich sitze, schaue und staune. Unglaublich, dass das hier alles mal ein Meer war und die Spitzen der Dolomiten Riffe im Wasser! Es dauerte 280 Millionen Jahre, bis dieses Gestein auf dem Meeresboden entstehen konnte. Korallen, Kalkalgen und Muscheln hatten ihren Anteil daran. Vor 80 Millionen Jahren schob sich die Afrikanische Kontinentalplatte gegen die Eurasische und die Erde faltete sich auf. Korallenriffe und Meeresboden tauchten auf: die Dolomiten. Irgendwie ist es sehr beruhigend zu wissen, wie viel Zeit und welche Naturgewalten diese Felsen geformt haben. Diese Beständigkeit, der Ausdruck von Sicherheit und Kraft ist etwas, was mir fehlt in unserer schnelllebigen Zeit, wo alles anders ist, kaum hat man sich an etwas gewöhnt.
* * *
Ein Konzert auf dem Gipfel zum Sonnenaufgang? Klar bin ich dabei!
Ich war Feuer und Flamme, als ich von dem Konzert hörte. „Sounds of Dolomites“ ist eine Institution im Trentino. Das Festival findet während der Sommermonate statt und immer an ganz besonderen Orten. Als mein Wecker um 3.30 Uhr klingelt, ist meine Begeisterung auf dem Nullpunkt. Aber meine Wirtin überrascht mich mit Kaffee und Croissants (um die Uhrzeit!) und meine Laune steigt steil an. Es ist noch dunkel und kühl. An der Gondel herrscht Hochbetrieb wie im Winter. All diese Menschen sind freiwillig mitten in der Nacht aufgestanden, denke ich. Später erfahre ich: Es sind rund 3000, die an diesem Morgen auf das Col Margherita hochfahren, um das Konzert bei Sonnenaufgang zu hören. Mario Brunelli und Dave Douglas tragen ihre schweren Kontrabässe auf dem Rücken. Ihre Frauen schleppen die schlafenden Kinder. Als die Gondel oben ankommt, stockt mir der Atem beim Anblick der Kulisse: Es dämmert gerade und die Bergketten am Horizont erscheinen in unterschiedlichen Blau- und Grautönen.
Wie eine Karawane steigen Musiker und Publikum den Pfad etwa 2 Kilometer abwärts, wo die Bühne aufgestellt ist. In den Felsen lagern bereits Hunderte, zum Teil in Schlafsäcken, eingemummelt in Decken und trinken Tee oder Kaffee aus Thermosflaschen. Die Luft ist kalt, der Fels auch. Meine Sitznachbarin reicht mir eine Decke. Ich bin ihr heute noch dankbar dafür. Denn auch wenn es tagsüber heiß werden kann in den Bergen – nachts kühlt es bis auf unter 10 Grad ab. Ich sitze und schaue. Langsam färbt sich der Himmel rot. Die Musiker stimmen ihre Instrumente. Auch das, was da in der Luft schwingt, zwischen den erwartungsvollen Besuchern, der Stille des Morgens und der rötlichen Färbung des Himmels: Es ist eine ganz besondere Stimmung. Und dann beginnt die Musik, Konzert e-Moll, Antonio Vivaldi. Gänsehaut pur. Ich kann nicht sagen, ob es an der Musik, am Ort oder am Sonnenaufgang liegt. Ich bin mehr als zu Tränen gerührt. Ich weine.
Als das Konzert mit begeistertem Applaus zu Ende geht, ist es 10 Uhr. Die Sonne brennt und die Luft heizt langsam auf, trotz der Höhe. Im Tal liegen die Temperaturen in diesen Tagen über 30 Grad, in Bozen sogar 38 Grad. Sehr ungewöhnlich. Ein idealer Zeitpunkt, um in die kühleren Berge zu flüchten. Vielleicht sind deshalb so viele Menschen unterwegs.
Den Abstieg mache ich zu Fuß. Ehrensache. Nach einer Weile verlasse ich den gut besuchten breiten Wanderweg und nehme den sogenannten Schäferweg. Auf schmalem Pfad geht es eine Weile bergab, bergauf, durch duftende Wiesen und vorbei an Kühen und Ziegen.
Dann geht es konsequent nur noch bergab. Ich bin müde, meine ungeübten Beine schmerzen, die Schuhe drücken. „Mama, wann sind wir endlich da?“, sagt das Kind in mir. Meine Zwei-Liter-Flasche Wasser ist bald alle und richtig gefrühstückt habe ich auch noch nicht. Ich versuche tapfer, nicht an Hunger, Durst und Schmerzen zu denken und denke an Hunger, Durst und Schmerzen. Dann erinnere ich mich an eine Übung aus dem Yoga, eine Atemmeditation. „so ham“ (ich bin). Ich denke „so“ beim Einatmen und „ham“ beim Ausatmen. Langsam komme ich in einen geradezu meditativen Schritt, setzte einen Fuß vor den anderen, atme ein, atme aus, und die Schmerzen sind wie weggeblasen. Gegen eins bin ich im Tal und von hier schnurstracks mit einer Seilbahn auf meine Hütte. Keinen Schritt gehe ich mehr heute. Ich schwöre! Ein richtig zünftiges Essen mit jeder Menge Kalorien, das habe ich mir jetzt verdient.
* * *
Was ich von den Ladinern lerne und warum es auf der Alm so schön ist.
Der nächste Morgen: böses Erwachen. Die Treppe zum Frühstücksraum nach unten schaffe ich nur rückwärts. Ich habe so einen brutalen Muskelkater, dass ich bei jedem Schritt schreien könnte. Aber aufgeben? Kommt nicht in die Tüte. Ich habe mich nämlich inzwischen angefreundet mit den Bergen. Und heute will ich ganz oben übernachten. Ein Gewitter ist angesagt, hoffentlich schaffen wir es bis zur Hütte, bevor es donnert und blitzt. Von Campitello aus geht es ebenerdig (Juchhu!) nach Canazei, von dort aus ein Stückchen mit der Seilbahn (schummel, schummel) und dann zum Rifugio Sasso Piatto. Bitte, ich bin Anfängerin in Sachen Wandern und habe einen Orientierungssinn wie eine durchgedrehte Kompassnadel. Ich bin heilfroh, dass Alice aus Canazei mitkommt.
Alice ist hier geboren und aufgewachsen. Sie spricht Ladinisch, also ist sie so etwas wie eine „Eingeborene“. Das Val di Fassa war dank seiner hohen Gipfel und der unwegsamen Pässe, auf deren Pfaden wir gerade wandeln, vor den Einflüssen von außen geschützt. Deshalb hat es über zwei Jahrtausende seine Sprache bewahrt, das Ladinisch. Und das hört sich so an:
Na, dann kann ich doch unterwegs ein bisschen Ladinisch lernen, denke ich. Aber Alice sorgt für Ernüchterung: „Welches Ladinisch willst du denn lernen?“, fragt sie. „Das aus dem oberen, mittleren oder unteren Fassa-Tal?“ 30000 Einwohner können sich nicht auf eine Sprache einigen? Krass. Und so traditionsbewusst, wie sie sind, haben die Ladiner zahlreiche Feste und Rituale, um böse Geister zu besänftigen und die guten bei Laune zu halten. Kein Wunder: In einer Umgebung, wo plötzlicher Hagel die Ernte zerstören kann, wo Erdrutsche ganze Dörfer unter sich begraben und wo Gewitter die Erde erzittern lassen, da ist der Glaube an Hexen und Geister nicht weit. Und so erzählen sich die Ladiner noch heute Märchen und Sagen aus dem Val die Fassa.
Wir machen eine kleine Einkehr bei einem anderen Ladiner, dem Bildhauer Rinaldo Cigolla. Der ist über achtzig und arbeitet immer noch in seinem Atelier. „Der Blick aus dem Fenster auf die Berge“, sagt er, „gibt mir so viel Kraft. Was immer in der Welt geschieht, es macht mir keine Angst. Ich bin komplett sorglos.“ Wow, das würde ich auch mal gerne von mir sagen. „Und wenn man dir eine große Villa und viel Geld verspräche, irgendwo anders auf der Welt, wo es auch schön ist? Würdest du das annehmen?“, frage ich.
Ich stelle mir vor: Diese Menschen haben Wurzeln, die tief in die Erde gehen. Sie stehen wie eine Fichte, wiegen sich im Wind und bei Sturm, ertragen die schwere Schneelast im Winter und blicken stets auf diese Felsmassive. Unverwüstlich. Ich bin ein bisschen neidisch. Wir setzen unsere Wanderung fort. Setzen Schritt an Schritt, steigen hoch und höher. Und ich merke: Je höher ich komme, desto leichter wird das Gewicht der Welt. Meine Schultern entspannen sich, ich bin oben leicht und unten schwer. Füße wie Blei. Aber der Kopf ist frei. Und der Himmel über mir wird immer dunkler. Wird uns das Gewitter doch noch erwischen? Aber dann klart es wieder auf. Ein bisschen erleichtert bin ich schon. Vom Blitz getroffen zu werden gehört jetzt nicht zu den Herausforderungen, die ich gerne annehme. Andererseits: Mit einem Dach über dem Kopf, auf der Hütte, hätte ich gegen das Naturspektakel nichts einzuwenden. Schaurig schön stelle ich mir das vor. Aber daraus wird wohl nichts.
Inzwischen sind wir auf der Alm Sasso Piatto angekommen. Sitzen, Schuhe aufmachen, Beine ausstrecken und schauen. Herrlich. Hunger. Speck und Käse, Brot und frische Butter. Lecker. Alles selbst gemacht. Milch von glücklichen Kühen und Ziegen. Glöckchen läuten. Ein Murmeltier pfeift. Ansonsten Stille. Eine prickelnde Schorle. Das Leben kann so einfach sein.
Roberto kommt seit zehn Jahren jedes Jahr im Sommer für drei Monate auf die Alm, um sie zu bewirtschaften. Er hat 400 Schafe, 20 Rinder, 70 Ziegen, 5 Schweine, 10 Pferde und 10 Milchkühe. Hilfe! Das hört sich nach ziemlich viel Arbeit an. Genau. So sieht sein Morgen aus, nichts für Murmeltiere:
4.30 Uhr Tiere holen und melken
5.30 Uhr Kontrollieren, wo die Schafe sind
6.00 Uhr Feuer im Ofen machen, Brotteig kneten
7.00 Uhr Frühstück, Brot backen
Und…und…und…
21.00 Uhr schlafen gehen
Das Ganze sieben Tage die Woche, drei Monate lang.
Jetzt bin ich doch nicht mehr neidisch.
Trotzdem möchte Roberto mit nichts und niemandem tauschen. Die Alm habe Suchtfaktor, sagt er:
Schön ist es hier. Aber drei Monate Alm! Wäre das etwas für mich? Ich glaube nicht. Das sieht nach echter Knochenarbeit aus. Wenngleich ich mir vorstellen kann, dass die Seele und der immerzu rotierende Geist hier zur Ruhe kommen. Unbedingt.
Die Zeit in den Bergen hat mir gut getan.
Obwohl ich beim Abstieg beinahe schlappgemacht hätte: Das letzte Stück Weggefälle bin ich rückwärts gegangen. Weil die Knie bei jedem Schritt geknirscht und geschrien haben. Jetzt sitze ich auf der Piazza von Trento bei einem Glas Wein und denke über meine Reise in die Dolomiten nach. Ja, es war schön, es war sogar sehr schön. Ich habe mich mit den Bergen versöhnt und die Schatten der Vergangenheit hinter mir gelassen. Wandern macht Muskelkater, aber eben auch den Kopf frei. Es ist, als weite es den inneren Horizont. Ich fühle mich leichter als bei der Ankunft und besser geerdet. Das Chaos in der Welt wird dadurch nicht weniger, das Leid der anderen nicht kleiner.
Aber was hilft es der Welt, wenn ich das ganze Chaos mit mir herumschleppe? Nichts.
Und deshalb werde ich bei nächster Gelegenheit wiederkommen. Einmal erden und Batterien aufladen.
* * *
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Dirk Rohrbach hat so ein Lebensstil schon immer fasziniert: allein in der Wildnis Alaskas. Elf Hunde werden zu Gefährten und Polarlichter zum einzigen Lichtschein in eiskalten Winternächten.
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Leserpost
Schreib uns, was Du denkst!
Maria M. Koch on 27. September 2015
Einfach fantastisch. Ganz großes Kompliment für diesen Blick auf die Dolomiten.
gitti on 27. September 2015
Danke! Die Menschen dort haben es mir leicht gemacht.
Jutta voigt on 28. September 2015
Die Bilder der Dolomiten sind einfach grandios. Und was die Erfahrungen mit den dort lebenden und das eigene empfinden dort in gewaltigen Natur angeht kann ich nur zustimmen. Mir öffnet sich dort das Herz und der Geist in einer nicht nachvollziehbaren Art und weise. Es klärt sich der Blick für das wesentliche. Aber es birgt viel Frieden Insichgehen.
gitti on 13. Oktober 2015
Natur ist in vieler Hinsicht die beste Medizin. Und das spüren wir bewußt oder unbewußt. Danke für Dein Feedback!
Roberta on 5. Oktober 2015
This travel across the Dolomites was enchanting! thanks Gitti, you’re an amazing woman xxx
gitti on 13. Oktober 2015
Thank you, Roberta. Hope you will enjoy the Dolomites some day traveling in realtime (-:
Joachim on 20. Oktober 2015
Eine schöne Reportage!
Das Sein in den Bergen, aber auch die Form hier im Internet: Mit Texten, Bildern, Filmen und Tondokumenten – und alles schön groß und ruhig!
Danke!
gitti on 24. Oktober 2015
Danke Joachim. Ich mag dieses Format auch sehr. Es ist das Baby von Johannes Klaus. Eine sehr schöne Idee!
Roland Rast on 21. Oktober 2015
Gratuliere zu dieser gelungenen Reportage liebe Gitti!
Habe ich mit großem Interesse Gelesen
Herzliche Grüße
Roland
gitti on 24. Oktober 2015
Danke für die Blumen lieber Roland!
ola on 5. November 2015
Der Ortsunkundige könnte sich durch diesen Artikel den Eindruck verschaffen, die Dolomiten befinden sich ausschließlich im Trentino und in Südtirol – Der Vollständigkeit halber sei mir nur eine kleine Ergänzung erlaubt: Das Dolomitengebiet umfasst auch das Cadoretal, wo auch Ladinisch gesprochen wird, vgl. dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Dolomiten.
gitti on 3. April 2016
Danke für die Ergänzung! Die Dolomiten sind groß, ja. Und Ladinisch wird zudem noch in der Provinz Belluno gesprochen, in Buchenstein und Cortina d’Ampezzo.
Roberta Piazza on 5. November 2015
I really enjoyed this travelog. It communicates a great sense of peace and energy, so typical of Gitti. Well done!
gitti on 3. April 2016
Thank you so much Roberta
Peter Lanzet on 12. Februar 2016
Oh wie wunderbar, Impressionen vermittelt als ob man selbst dabei ist. Eigentlich wollte ich immer in den Bergen leben, da ist etwas alemannisches, etwas von meiner Mutter. Vielen Dank, ganz Klasse
gitti on 3. April 2016
Danke Peter, freut mich wenn du „dabei“ warst. Genau das ist das Ziel. Vielleicht klappt es ja eines Tages mit in den Bergen leben. Die Alm, die ich besucht habe, nimmt auch Sommergäste, die gegen Kost und Logis mit anpacken.